Travis @ Blue Balls Festival Luzern
Auf einen heissen Tag folgte temperaturtechnisch ein schwüler Abend: Luzern zeigte sich an diesem Samstagabend wieder einmal von seiner besten Seite. Der hohe Standard des Blue Balls Festival wurde dieses Jahr erneut getoppt und verbessert, was sich unter anderem an den Food-Ständen vor dem KKL Luzern zeigte: regionale Lebensmittel standen hoch im Kurs und sind dementsprechend enorm lecker; der Rindsburger in meinem Magen liess grüssen.
Opener des Abends war John Smith und der verzauberte die bereits zahlreich erschienene Menge mit seinem Solo-Akustik-Folkpop. Bereits zu dieser frühen Stunde des bevorstehenden Konzertabends wurden die Zuhörer mit einem gewohnt schnörkellosen und perfekt abgemischten Sound seitens des KKL Luzern verwöhnt. Herr Smith teilte dem begeistertem Publikum schliesslich mit, dass es «the best audience I’ve ever played to» ist, und sogar noch «rhythm too» hätte. Ein enorm dankbarer und freundlicher Support Act machte schliesslich den eigentlichen Stars des Abends Platz.
Travis starteten überpünktlich mit «Mother» aus dem aktuellen Album «Where You Stand». Der Opener schloss nahtlos an den pumpenden Hit «Selfish Jean» an, was vom Publikum mit zahlreichen Jubeln dankbar begrüsst wurde. Hingucker des Abends war eindeutig Sänger Fran Healey: der sympathische Schotte zeigte sich mit langem grauen Bart als Reinkarnatur eines alten Schäfers, was einigen Zuhöreren besonders missfiel, was sie mit überraschten Rufen zeigten.
Die Band setzte grösstenteils auf altbekanntes, aber funktionierendes Material wie «Driftwood», «Sing», «Closer» und «Slide Show». Die Menge goutierte die Songwahl sichtlich und auch die vierköpfige Band plus Tour-Keyboarder zeigte sich von ihrer besten und aufgestelltesten Seite.
Der Hidden Track «Blue Flashing Light» aus dem Album «The Man Who» und der Hit «Turn» markierten das laute, rockige und intensive Ende vor der Zugabe. Mit «Flowers in the Window» und der altbekannten Single «Why Does It Always Rain on Me» verabschiedeten sich Travis von einem dankbaren Luzerner Publikum, welches gerne noch eine zweite Zugabe gehört hätte, anstatt Organisator Urs Leierers Dankesrede zuzuhören.