Sieben sind sechs zu viel

Movie-Kritik: What Happened To Monday
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Impuls Film

In der Welt von morgen herrschte lange Zeit eine gewaltige Überbevölkerung. Die Situation brachte Elend und Gewalt. Als einzige Option sahen Politiker und Wirtschaftsführer die Einführung einer Ein-Kind-Politik. Als Terrence Settman (William Dafoe) Grossvater von Siebenlingen wird und seine Tochter bei der Geburt verstirbt, beschliesst er die Mädchen nach den Wochentagen zu benennen und jede nur einen Tag pro Woche an die Öffentlichkeit zu lassen. Aus den Mädchen wachsen sieben starke und eigenwillige Frauen heran, die gegen aussen nur Karin Settman (Noomi Rapace) verkörpern. Als Monday am Montagabend nicht wie gewohnt zu ihren wartenden Schwestern heimkommt, brechen Dienstag bis Sonntag auf eine gefährliche Suchaktion auf.

 

Noomi Rapace kann jede erdenkliche Figur spielen. Dies beweist sie mit ihrem aktuellen Film einmal mehr. Die Verkörperung der sieben Settman-Schwestern ist wahrscheinlich die bis dato grösste schauspielerische Leistung von Noomi Rapace. Montag bis und mit Sonntag sind äusserlich Zwillinge, aber in Charakter und Wesenszug vollkommen unterschiedlich. Und so hat man als Zuschauer auch das Gefühl sieben unterschiedliche Persönlichkeiten zu sehen. Dass alle von ein und derselben Darstellerin verkörpert werden, vergisst man im Nu. Allzu viele Gedanken lässt der rasant und äussert konsequent fortschreitende Film sowieso nicht zu. Die Handlung steigert sich von Tag zu Tag in ein wildes Katz und Maus-Spiel zwischen den Schwestern und der Hüterin der ein-Kind-Politik, gespielt von Glenn Close. Was diesen Film dazu besonders sehenswert macht, ist die originelle Auflösung. 

 

Ein düsterer Blick in unsere Zukunft mit einer hervorragenden Noomi Rapace. Perfekt für kalte Novembertage.

 

  • What Happened to Monday? (UK 2017)
  • Regie: Tommy Wirkola 
  • Darsteller: Noomi Rapace, Glenn Close, Willem Dafoe 
  • Laufzeit: ca. 124 Minuten
  • Kinostart: Oktober 2017

 

Tanja Lipak / So, 05. Nov 2017